Am nächsten Tag (Samstag) leisteten wir uns zum Frühstück seit Langem mal wieder Rührei, womit der Tag gut startete. Dann machten wir uns so um 10.30h auf den Weg in Richtung Süden zum Mount Taranaki, wobei wir in 'Inglewood' und in 'Stratford' je einen kurzen Stopp einlegten. Die Orte hatten jedoch außer ein, zwei Cafes und Büchereien nicht so viel zu bieten, weshalb es bei kurzen Aufenthalten blieb. Danach fuhren wir zum Mount Taranaki, um welchen wir in den letzten Tagen nur herum gefahren waren, und parkten bei einem Besucher-Zentrum am Fuß des Berges. Dort gingen wir den 'Wilkies Pools Loop Track', ein kurzer Rundweg (2,6km) durch den Wald, der zu einem Fluss mit kleinen Wasserbecken führt. Diese Pools wurden über einen langen Zeitraum hin durch fließende Gewässer und mitgeführtem Kies in dieses 20 000 Jahre alte Lavagestein hinein geschliffen. Leider war das Wasser sehr kalt und die Sonne natürlich gerade in diesem Moment hinter Wolken verschwunden, weshalb die mitgebrachten Bikinis und Handtücher nicht zum Einsatz kamen. :-D
Dennoch war es ganz schön dort und wir konnten auf kleinen Felsen am Flussverlauf etwas nach oben klettern, von wo aus man einen guten Blick auf den Vulkan hat.
...wenn er nicht gerade von Wolken verdeckt wird :-D |
Nach dem Spaziergang fuhren wir noch etwas nach Süden, wo wir auf dem freien Campingplatz anhielten, auf dem wir am Dienstag schon einmal geschlafen hatten. Dort kochten wir uns im Sonnenschein unser Abendessen und ließen den Tag gemütlich ausklingen. :-)
Am Morgen konnten wir während des Frühstücks einigen Senioren bei der Verteilung von kleinen Geschenken bei einer Art Tombola zuschauen. Wir erfuhren, dass sich die Mitglieder des Vereins einmal im Monat, jedes Mal an einem anderen Ort in der Region Taranaki, mit ihren Wohnmobilen auf einem Campingplatz trifft, um das Wochenende miteinander zu verbringen. Die Leute hatten so viel Spaß zusammen und ich finde das ist wirklich eine super Sache! :-)
Schließlich suchten wir mit Henry wieder Stratford auf, um von dort aus den 'Forgotten World Highway' zu befahren. Dabei handelt es sich um 'Newzealand's oldest heritage trail', welcher sich über eine Strecke von 155km zwischen Stratford und Taumarunui erstreckt. Die Straße folgt einigen alten Maori Pfaden und landwirtschaftlichen Wege, führt vorbei an aufwändigen historischen Siedlungen und durch wilden Busch. Wir legten unseren ersten Halt, während der Drei-Stunden-Tour, bei 'Whangamomona' ein. Dies ist kein gewöhnliches kleines Dorf, sondern stellt eine winzige eigene Republik dar! :-D
Am Morgen konnten wir während des Frühstücks einigen Senioren bei der Verteilung von kleinen Geschenken bei einer Art Tombola zuschauen. Wir erfuhren, dass sich die Mitglieder des Vereins einmal im Monat, jedes Mal an einem anderen Ort in der Region Taranaki, mit ihren Wohnmobilen auf einem Campingplatz trifft, um das Wochenende miteinander zu verbringen. Die Leute hatten so viel Spaß zusammen und ich finde das ist wirklich eine super Sache! :-)
Schließlich suchten wir mit Henry wieder Stratford auf, um von dort aus den 'Forgotten World Highway' zu befahren. Dabei handelt es sich um 'Newzealand's oldest heritage trail', welcher sich über eine Strecke von 155km zwischen Stratford und Taumarunui erstreckt. Die Straße folgt einigen alten Maori Pfaden und landwirtschaftlichen Wege, führt vorbei an aufwändigen historischen Siedlungen und durch wilden Busch. Wir legten unseren ersten Halt, während der Drei-Stunden-Tour, bei 'Whangamomona' ein. Dies ist kein gewöhnliches kleines Dorf, sondern stellt eine winzige eigene Republik dar! :-D
In dem Hotel des Ortes bekamen wir gegen eine 2$-Spende einen Stempel in unseren Reisepass, was ich wirklich cool fand! Den zweiten Stopp machten wir bei den 'Mt Damper Falls', welche die zweithöchsten Wasserfälle der Nordinsel darstellen. Durch einen 20 minütigen Weg gelangten wir zu einer kleinen Aussichtsplattform, von wo aus man die Wasserfälle gut sehen konnte:
Dann machten wir uns wieder auf den Weg und erreichten um ca. 16.30h 'Taumarunui'. In dem Ort tätigten wir letzte Erledigungen für die nächsten Tage, nutzten die Dusche des 'public pools' und packten schließlich auf einem abgelegenen Parkplatz unseren Rucksack für den Great Walk. Dies gestaltete sich tatsächlich gar nicht so einfach, da v.a. das Essen und die Küchen-Utensilien (kl. Topf zum Wasser Aufkochen, Spülmittel, Teller...) relativ viel Platz in Anspruch nahmen und unsere Rucksäcke letztendlich komplett voll und nicht sooo leicht waren! :-D Auch die Essens-Frage hatte uns zuvor einige Nerven gekostet: es ist nämlich gar nicht so einfach nahrhaftes, gut haltbares, leichtes Essen zu finden! :-D Schließlich hatten wir uns u.a. für Haferflocken zum Frühstück, Toast, eine Stange Salami, Müsliriegel, Kekse, Thunfisch-Dosen, Äpfel, Karotten und Uncle Ben's Reis entschieden. Und auch die Sache mit dem Wasser war nicht ganz so einfach, da wir so viel wie ging mitholen mussten (in den Hütten gibt es nur Regenwasser, das erst nach 3 minütigem Aufkochen trinkbar ist). Also musste jeder von uns letztlich noch ca. 4,3l Wasser einpacken, was ebenfalls nicht so leicht ist. Aber auf jeden Fall waren wir für jede Eventualität gerüstet! :-D Nach dem Packen aßen wir spontan vor der Library zu Abend und stellten uns dann später in eine kleine Nebenstraße zum Schlafen, um am nächsten Morgen nicht mehr allzu weit nach 'National Park' fahren zu müssen.
Am Montag um 5.30h war es dann so weit: wir würden in wenigen Stunden mit dem Great Walk beginnen! Nachdem wir unsere Schlafsäcke (die seit September in Henry gelegen hatten) und andere letzte Dinge in unseren Backpacks verstaut hatten machten wir uns auf die 30 minütige Fahrt nach National Park. Dort erreichten wir bereits um 6.30h die 'Plateau Lodge', wo wir für uns beide einen Bus Shuttle zum Track und zudem einen Parkplatz für Henry gebucht hatten. Denn leider war das mit dem 'einfach mal so Henry auf dem Parkplatz am Track für drei Nächte stehen lassen' nicht so einfach gewesen wie wir zuerst gedacht hatten. :-D Denn, auch wenn hier relativ selten geklaut wird, gerade an Startpunkten von Great Walks, die mehrere Tage dauern, treiben sich natürlich öfters mal ein paar Menschen mit schlechten Absichten herum. Und da wir unseren Henry und auch unsere zurückgelassenen Sachen Donnerstags gerne wieder haben wollten, hatten wir uns für diese Möglichkeit eines Bus Shuttles von der Lodge aus entschieden, der uns für 35$ p.p. zum Track und auch wieder zurück bringen würde und zudem einen kostenlosen Parkplatz für diesen Zeitraum auf dem Gelände beinhaltete. :-)
Um 7h an diesem Morgen ging also unser Shuttle Bus, in welchem wir beide tatsächlich die Einzigen waren, welche an diesem Tag den 'Northern Circuit' beginnen würden. Alle anderen hatten sich für die Tages-Tour des 'Tongariro Crossing' entschieden, welches hier in Neuseeland fast ein Must-Do ist und ebenfalls ein Teil unseres Great Walks darstellen würde. Um 8.30h ging es dann für uns vom 'Whakapapa Village' aus wirklich los!
Am Montag um 5.30h war es dann so weit: wir würden in wenigen Stunden mit dem Great Walk beginnen! Nachdem wir unsere Schlafsäcke (die seit September in Henry gelegen hatten) und andere letzte Dinge in unseren Backpacks verstaut hatten machten wir uns auf die 30 minütige Fahrt nach National Park. Dort erreichten wir bereits um 6.30h die 'Plateau Lodge', wo wir für uns beide einen Bus Shuttle zum Track und zudem einen Parkplatz für Henry gebucht hatten. Denn leider war das mit dem 'einfach mal so Henry auf dem Parkplatz am Track für drei Nächte stehen lassen' nicht so einfach gewesen wie wir zuerst gedacht hatten. :-D Denn, auch wenn hier relativ selten geklaut wird, gerade an Startpunkten von Great Walks, die mehrere Tage dauern, treiben sich natürlich öfters mal ein paar Menschen mit schlechten Absichten herum. Und da wir unseren Henry und auch unsere zurückgelassenen Sachen Donnerstags gerne wieder haben wollten, hatten wir uns für diese Möglichkeit eines Bus Shuttles von der Lodge aus entschieden, der uns für 35$ p.p. zum Track und auch wieder zurück bringen würde und zudem einen kostenlosen Parkplatz für diesen Zeitraum auf dem Gelände beinhaltete. :-)
Um 7h an diesem Morgen ging also unser Shuttle Bus, in welchem wir beide tatsächlich die Einzigen waren, welche an diesem Tag den 'Northern Circuit' beginnen würden. Alle anderen hatten sich für die Tages-Tour des 'Tongariro Crossing' entschieden, welches hier in Neuseeland fast ein Must-Do ist und ebenfalls ein Teil unseres Great Walks darstellen würde. Um 8.30h ging es dann für uns vom 'Whakapapa Village' aus wirklich los!
Unser Plan für den Tag: 14,3km in ca. 5½h (ungefähre Zeitangabe aus der Broschüre) zurücklegen, wobei keiner von uns beiden vorher schon einmal solch eine Strecke an einem Tag gewandert war. :-D Wir wanderten zunächst durch relativ ebene Landschaften mit Blick auf den bekannten 'Mount Ngauruhoe' und den, teilweise mit Schnee bedeckten, 'Mount Ruapehu'.
Entlang kleiner Büsche und Felsen führte uns der Weg als erstes zu den 'Taranaki Falls', welche wir durch einen kurzen Nebenweg erreichten:
Nun wurde der Weg, welcher übrigens durch kleine Pfeiler sehr gut ausgewiesen ist, unebener und es ging immer mal wieder bergauf oder bergab, über kleine Brücken oder ausgetrocknete Flussläufe.
Allerdings war das Wetter an diesem Tag perfekt für solch einen Trip, da es zwar angenehm warm war, die Sonne jedoch fast durchgehend durch eine dünne Wolkendecke verdeckt war. :-) Dann gelangten wir nach ca. 2h zu dem Tama Bergsattel von wo aus uns wieder ein 15minütiger Randweg zu den 'Tama Lakes' führte.
Dabei handelt es sich um leere Krater, welche nun mit azurblauem Wasser gefüllt sind und ein Highlight in der sonst sehr trockenen Umgebung darstellen.
Die weiteren 3h ging es immer mal wieder leicht auf und ab und mit der Zeit fingen dann auch langsam die Füße und der Rücken an weh zu tun. Das zusätzliche Gepäck auf dem Rücken machte sich also doch bemerkbar und auch die Tatsache, dass wir in der Woche zuvor eigentlich durchgehend Flip Flops anhatten machte es unseren Füßen nicht unbedingt einfacher für mehrere Stunden in den Wanderschuhen zu stecken. :-D Aber um 14.20h erreichten wir dann schließlich, nach 6 Stunden inklusive Pausen, die lang herbeigesehnte 'Waihohonu Hut'! :-)
Diese war viel moderner und kompfortabler als ich sie mir vorgestellt hatte: es gab einen riesigen Gemeinschaftsraum mit zwei Küchenzeilen mit Gasherden, zwei Schlafräume (28 Betten) und saubere Toiletten.
Auch die DOC-Rangerin der Hut war sehr freundlich und begrüßte uns herzlich. Nachdem wir uns zwei Matratzen in einem der Gemeinschafts-Schlafräumen ausgesucht hatten packten wir unsere Schlafsäcke aus, aßen Toast und verbrachten den restlichen Nachmittag auf der Matratze mit Kartenspielen und ausruhen, da wir doch etwas müde von der Wanderung waren. :-D Es trafen immer mehr Wanderer ein, von welchen die Mehrzahl den Circuit in der richtigen Richtung gehen und somit am nächsten Tag schon den letzten Teil vor sich hatten. Um 19.30h hielt die Rangerin eine kurze Ansprache, in der sie uns Informationen über den Nationalpark, die Hütte und das Wetter am nächsten Tag gab. :-)
Dabei erfuhren wir z.B. dass es sich bei dem 'Tongariro National Park' um den ersten Nationalpark Neuseelands und den vierten weltweit handelt. Außerdem ist das 'Tongariro Crossing' tatsächlich die meist gewanderte Tages-Tour Neuseelands und zieht jährlich bis zu 100 000 Menschen in den Park. Später fanden wir ein Buch mit mehreren Geschichten über den Nationalpark, wobei auch eine Maori-Erzählung von den Vulkanen Tongariro und Taranaki handelte: Die Maori sehen die Berge als Götter an und somit als etwas Heiliges. Die Geschichte erzählt davon, dass früher alle Berge Götter waren und Tongariro war deren oberster Gott. Alle männlichen Berge wollten gerne den weiblichen Berg Pihanga zur Frau haben, welche sich letztlich für Tongariro entschied. Also vertrieb dieser alle anderen Berge in einer Schlacht, um Pihanga ganz für sich zu haben. Die anderen Berge verteilten sich also missmutig in der Gegend, wobei der stolze Berg Taranaki am Meisten gekränkt war und nun ganz einsam und trauernd an der Westküste zu finden ist. Ich finde es immer wieder interessant und bewundernswertn wie die Maori in ihren zahlreichen Erzählungen zu jeder Besonderheit in der Natur eine Erklärung finden und eine schöne Geschichte darum bauen! :-)
Zum Abendessen kochten wir uns dann anschließend fertigen 'Uncle Ben's Reis' und gingen relativ früh schlafen, um am nächsten Tag fit zu sein.
Allerdings wurden wir am Dienstag Morgen bereits um 7.30h wieder durch die anderen Wanderer geweckt, die sich anscheinend zeitig auf ihre letzte Wanderung aufmachen wollten. Zudem waren wir in der Nacht durch stetiges Schnarchen öfters mal geweckt worden. :-D Nach einer Portion Haferbrei mit Apfel und Rosinen machten wir uns um 9.30h dann aber doch relativ fit und motiviert auf den Weg, da wir an diesem Tag eine kleinere Strecke zu bewältigen hatten: 8km in ca. 3 Stunden. Zunächst ging es über einen Bergrücken durch einen dichten Buchen-Wald und dann hinunter zum 'Waihohonu Stream' (ein kleiner Bach). Es machte sich gleich bemerkbar, dass wir durch weniger Wasser und schon etwas weniger Essen einen leichteren Rucksack hatten, was wirklich angenehmer war! :-)
Dann ging es wieder bergauf und der Weg schlängelte sich am Fuße des 'Mount Ngauruhoe' durch eine Vulkan-Landschaft voller Gestein, Kies, kleinen Büschen und leeren Flussläufen. Teilweise war dies nicht so einfach zu bewältigen, da es teilweise etwas steil war oder der Weg durch den feinen Kies/Sand ein bisschen rutschig. Die Landschaft war natürlich dennoch mal wieder schön anzuschauen und einige Gesteins-Teile rochen sogar noch nach Schwefel! Leider fing es unterwegs kurz an zu regnen, wofür wir aber natürlich gewappnet waren ;-):
Zeitweise zeigte sich zwar auch mal die Sonne, doch die meiste Zeit war es bewölkt, aber sehr angenehm zum Wandern war. Da es an diesem Tag kein 'besonderes Highlight' gab, das sich für eine Mittagspause anbot, machten wir lediglich eine kurze Pause zum Ausruhen.
Nach ungefähr 2 Stunden fingen dann auch die Füße und der Rücken wieder an weh zu tun und wir waren froh als wir um 13.20h die 'Otuere Hut' erreichten. Diese war etwas kleiner als die letzte Hütte: 26 Betten in 2 kleinen Schlafräumen und ein kleiner Gemeinschaftsraum mit einem Gasherd und ein paar Betten (was ich mir nicht so angenehm vorstelle :-D).
Da wir relativ früh dran waren, hatten wir schon wieder eine fast freie Auswahl bei den Betten und richteten uns zunächst etwas ein. Nach einem kleinen Snack verbrachten wir den Mittag im Bett, da es in der Hütte relativ kühl war (es gibt ja keine Heizung, sondern nur einen kleinen Ofen, den der Ranger anmachen muss). Mit der Zeit kamen immer mehr Leute an der Hütte an, die alle das 'Tongariro Crossing', also die 5 Stunden-Tour von unserem nächsten Tag, hinter sich hatten. Um 19.30h war dann wieder 'Hut Talk Time', in welcher uns die Rangerin dieser Hütte wieder so ziemlich dasselbe wie die am Tag zuvor erzählt hat. Leider fing es zu der Zeit an draußen wie aus Eimern zu schütten und es wurde neblig.
Die Rangerin berichtete uns dann, dass die Wettervorhersagen für den nächsten Tag leider nicht wirklich gut aussahen: Nieselregen, der sich bis hin zu Starkregen entwickeln wird bis zum Nachmittag und sehr starker Wind... jippie, genau das, was man sich für eine 5 Stunden-Wanderung über Vulkangebiet mit steilen Wegen wünscht! :-D Sie gab uns dann den Tipp einfach so früh wie möglich am Morgen aufzubrechen, was wir uns dann auch vornahmen. Die Hütte war mittlerweile komplett voller Leute, da Einige, die eigentlich auf dem Zeltplatz schlafen wollten, wegen des Regens spontan doch die Hütte bevorzugten... :-D Außer zwei Franzosen, die dasselbe Wetter-Problem hatten, hatten alle den Teil des 'Tongariro Crossing' schon hinter sich und mussten am nächsten Tag somit nur 3 Stunden laufen. Wir machten uns zum Abendessen Toast mit backed Beans und Thunfisch-Dosen und hofften einfach auf möglichst gutes Wetter am nächsten Tag, da sich dieses hier ja oft auch spontan ändert. Schließlich wollten wir am nächsten Tag quasi das 'Tongariro Crossing' machen, bei welchem es eigentlich am meisten schöne Orte zu bestaunen gibt, was wir möglichst nicht bei Regen und Nebel machen wollten... :-D
Leider war das Wetter am nächsten Morgen noch unverändert: starker Regen, Wind und Nebel! Nachdem mich die ersten motivierten Wanderer bereits um 6.30h geweckt hatten, fühstückten wir wieder unsere Haferflocken und machten uns um 8h auf den Weg. Wir waren bereits nach 5 Minuten komplett durchnässt und der Wind ging zudem ganz schön stark. Zunächst führte uns die Strecke eine Zeit lang durch Lava-Gestein leicht bergauf.
Dann wurde es steiler und wir gingen auf losem Kies, was bergauf nicht ganz so einfach war. Auch der Regen, der uns durch den Wind ins Gesicht gepeitscht wurde, machte das Ganze nicht wirklich einfacher. :-D
Wir erreichten schließlich die 'Emerald Lakes', welche wir zwar, durch den starken Nebel, nur zum Teil sehen konnten, deren türkisene Farbe jedoch trotzdem wirklich schön war.
Leider war das mit dem Fotos-machen durch den Regen kaum möglich, was echt schade war. :-( Dann erreichten wir das steilste Stück der gesamten Strecke, wo wir über feinen Kies den 'Red Crater' (1.868m) hinauf klettern mussten. Die rote Farbe des Gesteins kommt von der hoch temperierten Oxidation von Eisen in dem Gestein.
Obwohl der Wind uns teilweise wirklich zur Seite drückte (~80km/h starker Wind) und wir immer mal wieder auf dem feinen Kies etwas ausrutschten, kamen wir irgendwann oben an und sahen: Nebel. :-D Mit schöner Aussicht war also leider nicht viel, aber wir waren trotzdem froh, dass wir es geschafft hatten! Auf dem Weg trafen wir vereinzelt auf andere Wanderer, mit welchen man sich kurz austauschte und dann viel Glück für den weiteren Weg wünschte und alle waren sehr freundlich. Vom Gipfel aus ging es dann auf dem Kies wieder hinunter zum 'South Crater', was ebenfalls nicht ganz so einfach war. Dieser Krater ist eigentlich gar keiner, sondern ein Einzugsgebiet zwischen den umliegenden Vulkan-Landschaften. Nach dem Erreichen des 'Mangatepopo Saddle' führt ein 1,5 Stunden Weg auf den 'Mount Ngauruhoe', welchen wir aber ausließen. Dieser Vulkan ist übrigens auch als 'Mount Doom' aus den 'Herr der Ringe'-Filmen bekannt. Dann führten uns zahlreiche Treppen, auch 'Devil's Staircase' genannt, weiter ins Tal bis zu den 'Soda Springs': ein kleiner Wasserfall mit Bach. Letztlich ging es noch ca. eine Stunde lang durch relativ ebene, mit Nebel bedeckte Lava-Landschaften entlang des 'Mangatepopo Stream'.
Um 13.30h (uns kam es schon vieeeel später vor) erreichten wir endlich die 'Mangatepopo Hut'. Und wir waren sooo froh, endlich aus unseren komplett nassen Kleidern heraus zu kommen! :-)
Diese wurden direkt über dem Gasofen aufgehängt, welcher die Hütte angenehm aufheizte. Außer uns war lediglich noch ein Pärchen aus Wien in der Hütte mit welchem wir uns nett unterhielten während wir Tee tranken und unseren Reis aßen. :-)
Später kamen dann doch noch zwei andere Wanderer, aber die restlichen Betten der Hütte blieben in der Nacht leer, da sich anscheinend viele bei dem Wetter nicht auf den Weg machen wollten. Daher bot der Ranger den beiden Österreichern sogar an im Haus zu schlafen, statt draußen im Regen in ihrem Zelt. Am Abend gab es dann wieder den 'Hut Talk', welchen ich an diesem Tag besonders schön fand: John erzählte uns die Geschichte der Vulkane / des Parkes nämlich nicht nur auf Englisch, sondern auch auf Maori, da dies für die Ureinwohner eben ein sehr spezieller Ort ist und daher verehrt wird. Auch wenn wir die Sprache nicht verstehen, finde ich sie immer wieder faszinierend! :-) Die Wettervorhersage für den nächsten Tag war dann wiederrum nicht so schön, da es wieder den ganzen Tag regnen und windig sein sollte (sogar noch etwas windiger als bereits an diesem Tag mit bis zu 110km/h auf dem Gipfel). Seine kurze Ansprache endete der Ranger dann mit einem kurzen Maori-Gesang und einer Lehre der Ureinwohner, die mir sehr gut gefallen hat: Wir sollen einfach all das, was wir haben bzw. die Natur uns schenkt respektieren und schätzen, damit es auch noch für viele Generationen nach uns erhalten bleibt und diese ebenso die Möglichkeit haben, diese Dinge zu erleben! :-)
Am Abend regnete es immer noch weiter und Lea und ich beschlossen am nächsten Tag einfach gemütlich zu machen, da wir so oder so wieder komplett nass werden würden, nur 3 Stunden zu gehen hatten und erst um 16h in Whakapapa Village abgeholt werden würden. Nach einem reichlichen Abendessen (wir konnten am Mittwochabend ja alles restliche Essen leer essen, da wir am nächsten Tag ja wieder bei Henry sein würden ;-)) gingen wir dann wieder recht früh schlafen.
Auch am Donnerstag Morgen hörte ich nach dem Aufwachen wieder zuerst den Regen und den Wind am Fenster! :-D
Wir dachten die ganze Zeit, dass es doch irgendwann mal wenigstens kurz aufhören müsste, wenn es bei uns zuhause soooo stark regnet, dann handelt es sich schließlich meistens nur um kürzere Schauer. Aber John erklärte uns, dass es hier in der Gegend auch tagelang ununterbrochen so regnen kann. Also ließen wir uns mit dem Frühstück so viel Zeit wie nur ging, da wir echt nicht wieder raus in den Regen und den Wind wollten, um erneut komplett durchnässt zu sein. Aber es half eben alles nichts, wir mussten ja irgendwie wieder nach 'Whakapapa Village' zu unserem Bus Shuttle kommen. :-D
Um 10.30h machten wir uns also auf zu unserer letzten Etappe: ca. 8km in 3-5 Stunden (je nach Wetterlage :-D).
Der Weg war relativ schmal und an beiden Seiten ging es etwas nach oben, wo Büsche etc. wuchsen. Zwar war bereits hier der Weg teilweise schon ein bisschen überschwemmt, aber wir konnten zunächst noch auf die kleinen Hänge an den Seiten ausweichen. Allerdings erreichten wir immer mehr Passagen, wo uns das Wasser bis über den Fußknöchel ging und ab und zu mussten wir auch über Felsen herunter steigen, was gar nicht so einfach war. Der Boden war sehr schlammig und wir rutschten auch einige Male fast aus.
Zeitweise gingen wir auch durch richtige kleine Flüsse, die wegen des Regens entstanden waren, und wir standen auch öfters bis zu den Oberschenkeln in dem Wasser! :-D
Auch kleine Wasserfälle auf dem Weg mussten wir passieren und waren irgendwann bis zum Po komplett nass. Das Ganze wurde jedoch nicht wirklich besser, da wir schließlich auf einen breiten Fluss stießen, über den leider keine Brücke führte. Wir wussten zwar nicht, wie der Fluss ohne vorherigen Starkregen aussieht, aber sahen weit und breit auch keinen Überweg, lediglich auf der anderen Seite wieder einen Pfad... da wir bereits 3 Stunden unterwegs waren und es bis zu 'Whakapapa Village' nicht mehr allzu lange war, kam Umdrehen für uns nicht in Frage, wir wussten aber auch gar nicht was wir machen sollten.
Also versuchten wir einfach irgendwie über den Fluss zu kommen, der jedoch wirklich ziemlich breit war (~5m) und zudem eine ganz schön starke Strömung hatte. Nachdem wir den Fluss einige Male hoch und runter gelaufen waren und immer mal wieder einer von uns beiden die Tiefe des Wassers ausgetestet hatte, waren wir leider immer noch nicht weiter, schließlich mussten nicht nur wir beide, sondern auch unsere Rucksäcke auf die andere Seite und das möglichst ohne komplett nass zu werden! Letztendlich schwamm ich auf die andere Uferseite, Lea warf mir die Rucksäcke herüber und kam dann auch. Nach insgesamt ca. einer Stunde waren wir also komplett nass mitsamt unserem Gepäck, das wenigstens nicht komplett durchnässt war, auf der anderen Seite und einfach nur froh es geschafft zu haben! Nach einer weiteren Stunde durch den Regen wandern erreichten wir um 15.30h, ziemlich fertig, Whakapapa und waren einfach nur froh, diesen Tag und den Track hinter uns zu haben. Dort suchten wir den 'DOC Visitor Center' auf, um ihnen von unserem Erlebnis zu erzählen und somit vielleicht andere davor bewahren zu können den Weg an diesem Tag auch zu gehen. Zu meiner Überraschung führte ein netter Mann uns direkt durch in ein Büro, brachte uns einen warmen Tee und wir durften uns trockene Kleidung anziehen (der Backpack war innen Gott sei Dank kaum nass geworden). :-) Dann sollten wir alles über unseren Tag erzählen, den Fluss auf einer Karte zeigen, sagen was hätte anders laufen sollen etc. und er war wirklich sehr interessiert. Als wir um 16h dann zu unserem Bus Shuttle wollten, sagte er diesen ab und meinte, dass wir nachher vom DOC zu unserem Auto gebracht werden würden, was uns etwas überraschte. :-D Auf jeden Fall wurde uns mehrfach erklärt, dass wir besser umgekehrt wären und dass es ziemlich gefährlich sein kann, solche Flüsse von dieser Tiefe und Breit zu überqueren... wir erklärten, dass wir uns eine kleine Vorwarnung von dem Ranger gewünscht hätten, um in der Situation vielleicht eher zu wissen, was zu tun ist. Es wurde uns versichert, dass sie unser Problem verstehen können, versuchen werden zu verhindern, dass so etwas nochmal passiert und außerdem bedankte man sich bei uns für das Feedback. Dann wurden wir zu Henry gefahren und wir buchten uns eine Campsite in der Plateau Lodge, um nicht noch viel herum fahren zu müssen. Nach einer warmen Dusche nutzten wir den Trockner für die, teilweise doch nass gewordene, Kleidung und kochten uns am Abend gaaaaanz viele Spaghetti mit Tomatensoße! :-)
Diesen Tag werden wir so schnell wohl nicht mehr vergessen, aber müssen so etwas auch nicht wirklich noch einmal erleben! Und nächstes Mal drehen wir dann wohl doch lieber um... Das war also unser Great Walk, der etwas anders als geplant ablief, uns im Endeffekt aber wieder eine Menge Erfahrungen gebracht hat!
Heute regnet es schon wieder und wir werden auch nicht wirklich viel unternehmen, lediglich etwas weiter nach Norden fahren in Richtung 'Hamilton', wo wir hoffentlich am Wochenende anfangen können noch einmal zu wwoofen. :-)
Cheers!
Die weiteren 3h ging es immer mal wieder leicht auf und ab und mit der Zeit fingen dann auch langsam die Füße und der Rücken an weh zu tun. Das zusätzliche Gepäck auf dem Rücken machte sich also doch bemerkbar und auch die Tatsache, dass wir in der Woche zuvor eigentlich durchgehend Flip Flops anhatten machte es unseren Füßen nicht unbedingt einfacher für mehrere Stunden in den Wanderschuhen zu stecken. :-D Aber um 14.20h erreichten wir dann schließlich, nach 6 Stunden inklusive Pausen, die lang herbeigesehnte 'Waihohonu Hut'! :-)
Diese war viel moderner und kompfortabler als ich sie mir vorgestellt hatte: es gab einen riesigen Gemeinschaftsraum mit zwei Küchenzeilen mit Gasherden, zwei Schlafräume (28 Betten) und saubere Toiletten.
Auch die DOC-Rangerin der Hut war sehr freundlich und begrüßte uns herzlich. Nachdem wir uns zwei Matratzen in einem der Gemeinschafts-Schlafräumen ausgesucht hatten packten wir unsere Schlafsäcke aus, aßen Toast und verbrachten den restlichen Nachmittag auf der Matratze mit Kartenspielen und ausruhen, da wir doch etwas müde von der Wanderung waren. :-D Es trafen immer mehr Wanderer ein, von welchen die Mehrzahl den Circuit in der richtigen Richtung gehen und somit am nächsten Tag schon den letzten Teil vor sich hatten. Um 19.30h hielt die Rangerin eine kurze Ansprache, in der sie uns Informationen über den Nationalpark, die Hütte und das Wetter am nächsten Tag gab. :-)
Dabei erfuhren wir z.B. dass es sich bei dem 'Tongariro National Park' um den ersten Nationalpark Neuseelands und den vierten weltweit handelt. Außerdem ist das 'Tongariro Crossing' tatsächlich die meist gewanderte Tages-Tour Neuseelands und zieht jährlich bis zu 100 000 Menschen in den Park. Später fanden wir ein Buch mit mehreren Geschichten über den Nationalpark, wobei auch eine Maori-Erzählung von den Vulkanen Tongariro und Taranaki handelte: Die Maori sehen die Berge als Götter an und somit als etwas Heiliges. Die Geschichte erzählt davon, dass früher alle Berge Götter waren und Tongariro war deren oberster Gott. Alle männlichen Berge wollten gerne den weiblichen Berg Pihanga zur Frau haben, welche sich letztlich für Tongariro entschied. Also vertrieb dieser alle anderen Berge in einer Schlacht, um Pihanga ganz für sich zu haben. Die anderen Berge verteilten sich also missmutig in der Gegend, wobei der stolze Berg Taranaki am Meisten gekränkt war und nun ganz einsam und trauernd an der Westküste zu finden ist. Ich finde es immer wieder interessant und bewundernswertn wie die Maori in ihren zahlreichen Erzählungen zu jeder Besonderheit in der Natur eine Erklärung finden und eine schöne Geschichte darum bauen! :-)
Zum Abendessen kochten wir uns dann anschließend fertigen 'Uncle Ben's Reis' und gingen relativ früh schlafen, um am nächsten Tag fit zu sein.
Allerdings wurden wir am Dienstag Morgen bereits um 7.30h wieder durch die anderen Wanderer geweckt, die sich anscheinend zeitig auf ihre letzte Wanderung aufmachen wollten. Zudem waren wir in der Nacht durch stetiges Schnarchen öfters mal geweckt worden. :-D Nach einer Portion Haferbrei mit Apfel und Rosinen machten wir uns um 9.30h dann aber doch relativ fit und motiviert auf den Weg, da wir an diesem Tag eine kleinere Strecke zu bewältigen hatten: 8km in ca. 3 Stunden. Zunächst ging es über einen Bergrücken durch einen dichten Buchen-Wald und dann hinunter zum 'Waihohonu Stream' (ein kleiner Bach). Es machte sich gleich bemerkbar, dass wir durch weniger Wasser und schon etwas weniger Essen einen leichteren Rucksack hatten, was wirklich angenehmer war! :-)
Dann ging es wieder bergauf und der Weg schlängelte sich am Fuße des 'Mount Ngauruhoe' durch eine Vulkan-Landschaft voller Gestein, Kies, kleinen Büschen und leeren Flussläufen. Teilweise war dies nicht so einfach zu bewältigen, da es teilweise etwas steil war oder der Weg durch den feinen Kies/Sand ein bisschen rutschig. Die Landschaft war natürlich dennoch mal wieder schön anzuschauen und einige Gesteins-Teile rochen sogar noch nach Schwefel! Leider fing es unterwegs kurz an zu regnen, wofür wir aber natürlich gewappnet waren ;-):
Nach ungefähr 2 Stunden fingen dann auch die Füße und der Rücken wieder an weh zu tun und wir waren froh als wir um 13.20h die 'Otuere Hut' erreichten. Diese war etwas kleiner als die letzte Hütte: 26 Betten in 2 kleinen Schlafräumen und ein kleiner Gemeinschaftsraum mit einem Gasherd und ein paar Betten (was ich mir nicht so angenehm vorstelle :-D).
Da wir relativ früh dran waren, hatten wir schon wieder eine fast freie Auswahl bei den Betten und richteten uns zunächst etwas ein. Nach einem kleinen Snack verbrachten wir den Mittag im Bett, da es in der Hütte relativ kühl war (es gibt ja keine Heizung, sondern nur einen kleinen Ofen, den der Ranger anmachen muss). Mit der Zeit kamen immer mehr Leute an der Hütte an, die alle das 'Tongariro Crossing', also die 5 Stunden-Tour von unserem nächsten Tag, hinter sich hatten. Um 19.30h war dann wieder 'Hut Talk Time', in welcher uns die Rangerin dieser Hütte wieder so ziemlich dasselbe wie die am Tag zuvor erzählt hat. Leider fing es zu der Zeit an draußen wie aus Eimern zu schütten und es wurde neblig.
Die Rangerin berichtete uns dann, dass die Wettervorhersagen für den nächsten Tag leider nicht wirklich gut aussahen: Nieselregen, der sich bis hin zu Starkregen entwickeln wird bis zum Nachmittag und sehr starker Wind... jippie, genau das, was man sich für eine 5 Stunden-Wanderung über Vulkangebiet mit steilen Wegen wünscht! :-D Sie gab uns dann den Tipp einfach so früh wie möglich am Morgen aufzubrechen, was wir uns dann auch vornahmen. Die Hütte war mittlerweile komplett voller Leute, da Einige, die eigentlich auf dem Zeltplatz schlafen wollten, wegen des Regens spontan doch die Hütte bevorzugten... :-D Außer zwei Franzosen, die dasselbe Wetter-Problem hatten, hatten alle den Teil des 'Tongariro Crossing' schon hinter sich und mussten am nächsten Tag somit nur 3 Stunden laufen. Wir machten uns zum Abendessen Toast mit backed Beans und Thunfisch-Dosen und hofften einfach auf möglichst gutes Wetter am nächsten Tag, da sich dieses hier ja oft auch spontan ändert. Schließlich wollten wir am nächsten Tag quasi das 'Tongariro Crossing' machen, bei welchem es eigentlich am meisten schöne Orte zu bestaunen gibt, was wir möglichst nicht bei Regen und Nebel machen wollten... :-D
Leider war das Wetter am nächsten Morgen noch unverändert: starker Regen, Wind und Nebel! Nachdem mich die ersten motivierten Wanderer bereits um 6.30h geweckt hatten, fühstückten wir wieder unsere Haferflocken und machten uns um 8h auf den Weg. Wir waren bereits nach 5 Minuten komplett durchnässt und der Wind ging zudem ganz schön stark. Zunächst führte uns die Strecke eine Zeit lang durch Lava-Gestein leicht bergauf.
Dann wurde es steiler und wir gingen auf losem Kies, was bergauf nicht ganz so einfach war. Auch der Regen, der uns durch den Wind ins Gesicht gepeitscht wurde, machte das Ganze nicht wirklich einfacher. :-D
Wir erreichten schließlich die 'Emerald Lakes', welche wir zwar, durch den starken Nebel, nur zum Teil sehen konnten, deren türkisene Farbe jedoch trotzdem wirklich schön war.
Leider war das mit dem Fotos-machen durch den Regen kaum möglich, was echt schade war. :-( Dann erreichten wir das steilste Stück der gesamten Strecke, wo wir über feinen Kies den 'Red Crater' (1.868m) hinauf klettern mussten. Die rote Farbe des Gesteins kommt von der hoch temperierten Oxidation von Eisen in dem Gestein.
Obwohl der Wind uns teilweise wirklich zur Seite drückte (~80km/h starker Wind) und wir immer mal wieder auf dem feinen Kies etwas ausrutschten, kamen wir irgendwann oben an und sahen: Nebel. :-D Mit schöner Aussicht war also leider nicht viel, aber wir waren trotzdem froh, dass wir es geschafft hatten! Auf dem Weg trafen wir vereinzelt auf andere Wanderer, mit welchen man sich kurz austauschte und dann viel Glück für den weiteren Weg wünschte und alle waren sehr freundlich. Vom Gipfel aus ging es dann auf dem Kies wieder hinunter zum 'South Crater', was ebenfalls nicht ganz so einfach war. Dieser Krater ist eigentlich gar keiner, sondern ein Einzugsgebiet zwischen den umliegenden Vulkan-Landschaften. Nach dem Erreichen des 'Mangatepopo Saddle' führt ein 1,5 Stunden Weg auf den 'Mount Ngauruhoe', welchen wir aber ausließen. Dieser Vulkan ist übrigens auch als 'Mount Doom' aus den 'Herr der Ringe'-Filmen bekannt. Dann führten uns zahlreiche Treppen, auch 'Devil's Staircase' genannt, weiter ins Tal bis zu den 'Soda Springs': ein kleiner Wasserfall mit Bach. Letztlich ging es noch ca. eine Stunde lang durch relativ ebene, mit Nebel bedeckte Lava-Landschaften entlang des 'Mangatepopo Stream'.
Um 13.30h (uns kam es schon vieeeel später vor) erreichten wir endlich die 'Mangatepopo Hut'. Und wir waren sooo froh, endlich aus unseren komplett nassen Kleidern heraus zu kommen! :-)
Diese wurden direkt über dem Gasofen aufgehängt, welcher die Hütte angenehm aufheizte. Außer uns war lediglich noch ein Pärchen aus Wien in der Hütte mit welchem wir uns nett unterhielten während wir Tee tranken und unseren Reis aßen. :-)
Später kamen dann doch noch zwei andere Wanderer, aber die restlichen Betten der Hütte blieben in der Nacht leer, da sich anscheinend viele bei dem Wetter nicht auf den Weg machen wollten. Daher bot der Ranger den beiden Österreichern sogar an im Haus zu schlafen, statt draußen im Regen in ihrem Zelt. Am Abend gab es dann wieder den 'Hut Talk', welchen ich an diesem Tag besonders schön fand: John erzählte uns die Geschichte der Vulkane / des Parkes nämlich nicht nur auf Englisch, sondern auch auf Maori, da dies für die Ureinwohner eben ein sehr spezieller Ort ist und daher verehrt wird. Auch wenn wir die Sprache nicht verstehen, finde ich sie immer wieder faszinierend! :-) Die Wettervorhersage für den nächsten Tag war dann wiederrum nicht so schön, da es wieder den ganzen Tag regnen und windig sein sollte (sogar noch etwas windiger als bereits an diesem Tag mit bis zu 110km/h auf dem Gipfel). Seine kurze Ansprache endete der Ranger dann mit einem kurzen Maori-Gesang und einer Lehre der Ureinwohner, die mir sehr gut gefallen hat: Wir sollen einfach all das, was wir haben bzw. die Natur uns schenkt respektieren und schätzen, damit es auch noch für viele Generationen nach uns erhalten bleibt und diese ebenso die Möglichkeit haben, diese Dinge zu erleben! :-)
Am Abend regnete es immer noch weiter und Lea und ich beschlossen am nächsten Tag einfach gemütlich zu machen, da wir so oder so wieder komplett nass werden würden, nur 3 Stunden zu gehen hatten und erst um 16h in Whakapapa Village abgeholt werden würden. Nach einem reichlichen Abendessen (wir konnten am Mittwochabend ja alles restliche Essen leer essen, da wir am nächsten Tag ja wieder bei Henry sein würden ;-)) gingen wir dann wieder recht früh schlafen.
Auch am Donnerstag Morgen hörte ich nach dem Aufwachen wieder zuerst den Regen und den Wind am Fenster! :-D
Wir dachten die ganze Zeit, dass es doch irgendwann mal wenigstens kurz aufhören müsste, wenn es bei uns zuhause soooo stark regnet, dann handelt es sich schließlich meistens nur um kürzere Schauer. Aber John erklärte uns, dass es hier in der Gegend auch tagelang ununterbrochen so regnen kann. Also ließen wir uns mit dem Frühstück so viel Zeit wie nur ging, da wir echt nicht wieder raus in den Regen und den Wind wollten, um erneut komplett durchnässt zu sein. Aber es half eben alles nichts, wir mussten ja irgendwie wieder nach 'Whakapapa Village' zu unserem Bus Shuttle kommen. :-D
Um 10.30h machten wir uns also auf zu unserer letzten Etappe: ca. 8km in 3-5 Stunden (je nach Wetterlage :-D).
Der Weg war relativ schmal und an beiden Seiten ging es etwas nach oben, wo Büsche etc. wuchsen. Zwar war bereits hier der Weg teilweise schon ein bisschen überschwemmt, aber wir konnten zunächst noch auf die kleinen Hänge an den Seiten ausweichen. Allerdings erreichten wir immer mehr Passagen, wo uns das Wasser bis über den Fußknöchel ging und ab und zu mussten wir auch über Felsen herunter steigen, was gar nicht so einfach war. Der Boden war sehr schlammig und wir rutschten auch einige Male fast aus.
Zeitweise gingen wir auch durch richtige kleine Flüsse, die wegen des Regens entstanden waren, und wir standen auch öfters bis zu den Oberschenkeln in dem Wasser! :-D
Auch kleine Wasserfälle auf dem Weg mussten wir passieren und waren irgendwann bis zum Po komplett nass. Das Ganze wurde jedoch nicht wirklich besser, da wir schließlich auf einen breiten Fluss stießen, über den leider keine Brücke führte. Wir wussten zwar nicht, wie der Fluss ohne vorherigen Starkregen aussieht, aber sahen weit und breit auch keinen Überweg, lediglich auf der anderen Seite wieder einen Pfad... da wir bereits 3 Stunden unterwegs waren und es bis zu 'Whakapapa Village' nicht mehr allzu lange war, kam Umdrehen für uns nicht in Frage, wir wussten aber auch gar nicht was wir machen sollten.
Der Horror-Fluss... |
Also versuchten wir einfach irgendwie über den Fluss zu kommen, der jedoch wirklich ziemlich breit war (~5m) und zudem eine ganz schön starke Strömung hatte. Nachdem wir den Fluss einige Male hoch und runter gelaufen waren und immer mal wieder einer von uns beiden die Tiefe des Wassers ausgetestet hatte, waren wir leider immer noch nicht weiter, schließlich mussten nicht nur wir beide, sondern auch unsere Rucksäcke auf die andere Seite und das möglichst ohne komplett nass zu werden! Letztendlich schwamm ich auf die andere Uferseite, Lea warf mir die Rucksäcke herüber und kam dann auch. Nach insgesamt ca. einer Stunde waren wir also komplett nass mitsamt unserem Gepäck, das wenigstens nicht komplett durchnässt war, auf der anderen Seite und einfach nur froh es geschafft zu haben! Nach einer weiteren Stunde durch den Regen wandern erreichten wir um 15.30h, ziemlich fertig, Whakapapa und waren einfach nur froh, diesen Tag und den Track hinter uns zu haben. Dort suchten wir den 'DOC Visitor Center' auf, um ihnen von unserem Erlebnis zu erzählen und somit vielleicht andere davor bewahren zu können den Weg an diesem Tag auch zu gehen. Zu meiner Überraschung führte ein netter Mann uns direkt durch in ein Büro, brachte uns einen warmen Tee und wir durften uns trockene Kleidung anziehen (der Backpack war innen Gott sei Dank kaum nass geworden). :-) Dann sollten wir alles über unseren Tag erzählen, den Fluss auf einer Karte zeigen, sagen was hätte anders laufen sollen etc. und er war wirklich sehr interessiert. Als wir um 16h dann zu unserem Bus Shuttle wollten, sagte er diesen ab und meinte, dass wir nachher vom DOC zu unserem Auto gebracht werden würden, was uns etwas überraschte. :-D Auf jeden Fall wurde uns mehrfach erklärt, dass wir besser umgekehrt wären und dass es ziemlich gefährlich sein kann, solche Flüsse von dieser Tiefe und Breit zu überqueren... wir erklärten, dass wir uns eine kleine Vorwarnung von dem Ranger gewünscht hätten, um in der Situation vielleicht eher zu wissen, was zu tun ist. Es wurde uns versichert, dass sie unser Problem verstehen können, versuchen werden zu verhindern, dass so etwas nochmal passiert und außerdem bedankte man sich bei uns für das Feedback. Dann wurden wir zu Henry gefahren und wir buchten uns eine Campsite in der Plateau Lodge, um nicht noch viel herum fahren zu müssen. Nach einer warmen Dusche nutzten wir den Trockner für die, teilweise doch nass gewordene, Kleidung und kochten uns am Abend gaaaaanz viele Spaghetti mit Tomatensoße! :-)
Diesen Tag werden wir so schnell wohl nicht mehr vergessen, aber müssen so etwas auch nicht wirklich noch einmal erleben! Und nächstes Mal drehen wir dann wohl doch lieber um... Das war also unser Great Walk, der etwas anders als geplant ablief, uns im Endeffekt aber wieder eine Menge Erfahrungen gebracht hat!
Heute regnet es schon wieder und wir werden auch nicht wirklich viel unternehmen, lediglich etwas weiter nach Norden fahren in Richtung 'Hamilton', wo wir hoffentlich am Wochenende anfangen können noch einmal zu wwoofen. :-)
Cheers!
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