Am Samstag Morgen konnten wir dann endlich mal wieder ausschlafen, wurden aber um kurz nach 8h schon von der Sonne geweckt. Dann wurde gemütlich gefrühstückt und wir räumten unsere restlichen Sachen vom Hostel ins Auto. Schließlich stand die große Verabschiedung von den anderen im Hostel an. Es fällt mir jedes Mal schwer, wenn es wieder heißt, ein 'Zuhause auf Zeit' verlassen zu müssen, um weiter zu reisen. Aber so ist das Backpacker-Leben eben, wir wollen ja auch was von dem Land sehen und Neues entdecken! :-)
Also ging unsere Reise um 12h weiter in Richtung Süden und ich freute mich schon darauf, endlich mal wieder was Neues zu sehen. Während der Fahrt fiel mir mal wieder auf, welch schöne Landschaften Neuseeland zu bieten hat. So viele leuchtend grüne Hügel und Felder, komplett unberührte Natur (eben ganz anders als in Deutschland...)! :-)
Auf dem Weg legten wir noch einen spontanen Zwischenstopp am idyllischen und fast menschenleeren 'Parangahau Beach' ein:
Anschließend nahmen wir einen kleinen Umweg in Kauf, um an dem Ortsschild mit dem längsten Ortsnamen Neuseelands vorbei zu kommen (den Namen kann ich leider bis jetzt immer noch nicht aussprechen... :-D):
Desweiteren stießen wir auf unser aller erstes 'Achtung Kiwi'-Schild, was natürlich auch erstmal auf einem Foto verewigt werden musste:
Dann fuhren wir weiter in Richtung des 'Cape Palliser', was übrigens den südlichsten Punkt der Nordinsel darstellt. Dafür fuhren wir mehrere Kilometer entlang der Küste, mit tollem Ausblick.
Um 19.30h erreichten wir dann schließlich den Ort 'Ngawi', welcher kurz vor dem Cape liegt und wo der freie Campingplatz zu finden war. Es war seeeeehr windig, weshalb wir unser Abendessen dann auch im Auto zu uns nahmen, was aber auch ganz gemütlich war! :-)
Zudem wurden wir mit einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt, den wir vom Auto aus genießen konnten:
Am nächsten Morgen machten wir uns dann weiter auf den Weg, an der Küste entlang, zum 'Cape Palliser'. Dort hat sich eine Seehund-Kolonie nieder gelassen, welche man von der Straße aus sehr gut beobachten kann (obwohl sie zwischen den grauen Steinen teilweise echt schwer auszumachen sind :-D). Es war das erste mal für mich, dass ich solche Tiere außerhalb eines Zoos gesehen habe, und ich fand es echt beeindruckend ihnen so nahe kommen zu können! :-)
Außer den Seehunden und vielen Möwen fanden wir dort auch noch einen Leuchtturm vor:
Wir liefen sogar die 249 Stufen hinauf (ja, wir haben sie gezählt... :-D), jedoch war die Aussicht von da oben, wegen den vielen grauen Wolken am Himmel, leider nicht ganz so spektakulär:
Um 10h brachen wir dann endlich auf nach Wellington und ich war richtig gespannt auf die Hauptstadt! Währenddessen durchquerten wir die kleinen Städtchen Lake Ferry, Upper Hutt und Lower Hutt, in welchen wir allerdings keinen Stopp mehr machten. Um 13h kamen wir dann in der Innenstadt von Wellington an, wo wir glücklicherweise auch direkt einen kostenlosen Parkplatz an der 'Waterfront' fanden. Unsere erste Aktivität war der Besuch des 'Te Papa Museum', welches wirklich riesig ist und sich über sechs Etagen erstreckt. Man kann dort vieles über das Land Neuseeland, dessen Entstehung, Natur, Bevölkerung, Geschichte usw. erfahren, was echt interessant ist! Das Museum ist wirklich richtig schön aufgebaut und sehr beeindruckend, weshalb ich auch gar nicht so richtig verstehe, wieso es keinen Eintritt kostet, aber umso besser für uns! ;-)
Allerdings war es für uns beide an diesem Tag etwas zu rieeesig, denn nach zwei Stunden verließ uns so langsam die Motivation, um uns die ganzen Schilder im Englischen durchzulesen. Zudem verfügen wir einfach über zu wenig Wissen über die neuseeländische Geschichte, um die meisten Fakten von dieser verstehen zu können... Somit kürzten wir die letzten Etagen auf das, für uns Wesentliche, etwas ab. Danach nutzen wir noch kurz das Wi-Fi vor Ort, um unsere Fähre für Mittwoch bereits zu buchen, was mit 230$ für uns beide und den Van dann doch gar nicht sooo teuer war, wie wir vermutet hatten! :-)
Im Anschluss an den Museums-Besuch schlenderten wir im Sonnenschein noch über den 'All GYPSY Extravaganza'-Markt nebenan, welcher etwas in die Hippie-Richtung ausgerichtet war. Wir gönnten uns dort ein neues Erinnerungs-Armband an die Hauptstadt und zudem eine Portion Sushi! :-)
Anschließend suchten wir den freien Campingplatz, etwas außerhalb der Stadt, am 'Owhiro Bay' auf. Dort standen wir mit Henry wieder direkt am Meer und konnten somit erneut mit einem Blick auf den Sonnenuntergang unseren Tag ausklingen lassen. :-)
Der nächste Tag begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein, was für unser Programm wirklich super war: wir wollten nämlich den Zoo der Hauptstadt besuchen! :-) Ich hatte gelesen, dass dieser ganz schön sein soll und da wir beide gerne in den Zoo gehen, traf sich das gerade gut. Also irrten wir am Morgen eine Weile in Richtung Zoo, da die Straßenführung in Wellington etwas kompliziert ist, wenn man sich nicht wirklich auskennt. Doch um 10.30h ging es dann endlich los und wir bekamen sogar einen Rabatt beim Eintritt! :-)
Insgesamt ist ein neuseeländischer Zoo kaum anders als einer in Deutschland: es gibt verschiedene Bereiche, in die die Tiere aufgeteilt sind, und man kann einem Rundweg entlang der Gehege folgen. Besonders gelungen fand ich die Unterteilung zum Einen in den Bereich 'heimische Tiere', also Tiere, welche in Neuseeland vorkommen wie z.B. Schafe, Häschen, Hühner, Schweine. Zum Anderen gab es den Bereich 'benachbarte Tiere', die Tiere aus Australien, wie z.B. Sträuße, Kängurus, Ziegen. So konnte man einen guten Einblick in die hiesige Tierwelt erlangen, auch da die Tiere sich in ihren Bereichen frei bewegen konnten und man ihnen somit sehr nahe war!:-)
Außerdem gab es natürlich wieder Kiwis zu begutachten, von denen einer sogar nur ein Bein hatte und daher etwas ungeschickt umher hüpfte. Aber leider war es uns erneut nicht möglich ein Foto von ihnen zu schießen, da sie das wenige Rotlicht leider mieden... aber vielleicht bekommen wir ja irgendwann doch noch eine Chance! ;-)
Interessant fand ich auch den Fakt, dass der Zoo von Wellington ein 'Green Zoo' ist. Dies bedeutet, dass verantwortungsvoll mit dem Ausstoß von Treibhausgasen umgegangen wird. Das wird beispielsweise umgesetzt, in dem die Gehege der Tiere mit aufgefangenem Regenwasser gesäubert werden, das dann gereinigt und wieder verwendet wird, die Tiere werden mit Obst und Gemüse aus der Region gefüttert und den Mitarbeitern stehen kostenlos Fahrräder zur Verfügung, um sich innerhalb des Zoos zu bewegen! Man sieht eben, dass sich Gedanken gemacht wurden, was ich wirklich toll finde! :-)
Ähnlich wie in Deutschland gibt es in diesem Zoo auch stündlich 'Sprechstunden' bei verschiedenen Tieren, während denen man etwas zu der Tierart erzählt bekommt. Wir schauten uns an diesem Tag die Sprechstunde bei den Schimpansen an, welche ganz wissenswert war. Aber auch die Fütterung im Anschluss war sehr sehenswert, da die Affen, ähnlich wie wir Menschen, mit Händen und Füßen auf sich aufmerksam machen wollten, um noch mehr Essen zu bekommen! :-D
Im Anschluss an den Zoo-Besuch fuhren wir auf den 'Mount Victoria Lookout', welcher sich, wie der Name schon vermuten lässt, auf dem Mount Victoria (196m) befindet. Von dort oben hat man eine atemberaubende, fast Rundum-Sicht über den Hafen, die Stadt Wellington, deren Halbinsel, welche ins Meer ragt! :-)
Danach fuhren wir noch kurz in die Stadt, um uns endlich mal einen Campingtisch zu kaufen. Um dessen Kauf hatten wir uns bisher erfolgreich gedrückt, aber da wir in der nächsten Zeit ausschließlich auf Campingplätzen hausen werden, ist ein Tisch schon relativ viel wert! :-D
Im Anschluss suchten wir mit Henry die 'Botanical Gardens' der Stadt auf, was sich jedoch wieder relativ schwierig gestaltete. Dadurch, dass die Stadt so kompakt aufgebaut ist, es hunderte Einbahnstraßen, genauso viele Ampeln gibt und viel Verkehr herrscht, konnte ich gar nicht so schnell den richtigen Weg auf der Karte suchen bis Lea schon irgendwo abbiegen musste! Also es bleibt mit ein Rätsel wie das eine einzelne Person in so einer Stadt schafft, wenn man sich kaum auskennt! :-D
Auf jeden Fall erreichten wir dann irgendwann die 'Botanical Gardens', in welcheb wir neben einem Sportplatz die kostenlosen und warmen Duschen nutzten. Klar kamen wir uns etwas komisch vor, als wir dort mit unserem Zeug einfach rein gingen, aber wir mussten eben duschen! Und als Backpacker ist man über jede Gelegenheit, eine freie, warme Dusche zu bekommen, glücklich. In solchen Momenten wird mir dann auch wirklich klar, welchen Luxus man von zuhause doch gewöhnt ist, was man im Alltag jedoch als selbstverständlich ansieht!
Am Abend kochten wir uns dann mal Nudeln mit Tomatensauce und wiehen dabei unseren neuen Tisch und den Gaskocher ein, den wir uns in Napier neu gekauft hatten. :-)
Der heutige Tag fing leider mit Regen an, was unserem Plan, die City erkunden zu gehen, jedoch nicht im Weg stand. Im Gegensatz dazu stellte die Parkplatz-Suche schon ein größeres Hindernis dar! Natürlich hatten wir uns schon gedacht, dass dies in Wellington nicht so einfach sein wird, dass wir dann aber tatsächlich eine halbe Stunde brauchen, um einen halbwegs vernünftigen, günstigen Parkplatz zu finden, hätte ich nicht gedacht!
Die Innenstadt ist an sich ganz schön und an Geschäften ist auch wirklich für jeden etwas dabei. Vor allem liegt in Wellington alles relativ nah beieinander, weshalb man die Stadt sehr gut zu Fuß erkunden kann. Da wir jedoch, wegen unseres begrenzten Park-Tickets, etwas Zeitdruck hatten und wir sowieso im Moment eigentlich kein Geld für Kleidung etc. ausgeben wollen, blieb unsere einzige Ausbeute an diesem Tag ein Schnäppchen-5$-Schal für mich. :-D
Nach diesem Erfolg fuhren wir noch kurz auf die kleine Halbinsel von Wellington nach 'Miramar'. Dort steht das Film-Studio, in welchem die 'Herr der Ringe'-Filme und 'Avatar' produziert wurden. Als kleines Zeichen dafür, findet man vor Ort ein 'Wellington'-Schild und Miramar wird auch, als Anspielung auf Hollywood, 'Wellyhood' genannt. :-)
Als Letzes suchten wir dann noch die Library in Wellington auf. Diese befindet sich im Stadtzentrum und ist wirklich rieeeesig, sogar mit eigenem Cafe. Hier sind wir gerade unsere gesamten elektronischen Geräte mal am Aufladen, was auf den freien Campingplätzen und in unserem Auto ja leider nicht möglich ist. Für dieses Problem sind die Bibliotheken wirklich ein toller Tipp, da es in Neuseeland in fast allen Bibliotheken Steckdosen und freies Wi-Fi gibt, was wir natürlich auch in der nächsten Zeit, so oft es geht, nutzen werden! Zudem konnten wir hier unsere Voucher für die Fähre morgen ausdrucken, auf welche ich schon sehr gespannt bin! Genauso wie auf die gesamte Südinsel, wovon ich euch natürlich bald wieder berichten werde! :-)
Bis dahin! :-)
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