Freitag, 18. Dezember 2015

Oamaru und Dunedin

Am Mittwoch Morgen räumten wir unsere Rucksäcke wieder zurück in Henry, genossen noch einmal die frische Milch zum Frühstück und verließen dann unsere erste Wwoofing-Station schon wieder. Wir fuhren 3 Stunden lang den Weg wieder zurück nach 'Oamaru', welches wir am Donnerstag ja nur durchfahren hatten. Das kleine Städtchen beeindruckte uns v.a. durch die schönen, alten Gebäude.




Zunächst spazierten wir durch die 'Public Gardens', welche ganz schön waren, aber eben nicht mit dem riesigen Park in Christchurch zu vergleichen sind!




Dann schlenderten wir durch die Innenstadt und wollten uns eigentlich eine Kolonie von den kleinen, blauen Pinguinen anschauen, dies kostete jedoch Eintritt und wir hatten diese Pinguin-Art eben schon im Aquarium in Napier gesehen, weshalb wir diesen Punkt ausließen.


Nach einem kurzen Stopp auf einem Aussichtspunkt ging es dann auch schon wieder weiter.



Wir durchfuhren die Städte 'Herbert' und 'Hamden', wo wir uns eine Portion 'Fish'n Chips' gönnten, auf welche wir uns schon sooo lange gefreut hatten! :-)


Nun fuhren wir die Ostküste erneut in Richtung Süden ab und hielten als nächstes an den 'Moeraki Bolders'. Dies sind große, kugelförmige Steine, welche an der Küste zerstreut sind. Diese sind vermutlich vor über 4 Mio. Jahren durch vulkanische Aktivitäten entstanden. Es sah wirklich interessant aus, aber leider war es auch sehr kalt und windig am Strand, weshalb unser Aufenthalt nicht allzu lange andauerte.




Im Anschluss daran fuhren wir zum 'Shag Point', an welchem man sowohl Seehunde als auch 'yellow-eyed penguins' betrachten kann. Allerdings bekamen wir wieder nur Seehunde zu sehen, von Pinguinen fehlte jede Spur. :-(


Also fuhren wir zum nächsten Punkt, an dem eine solche Pinguin-Kolonie beheimatet ist: dem 'Katiki Point'. Dort ist ein Küstengebiet komplett umzäunt und für Menschen unzugänglich, damit die gefährdete Pinguin-Art dort in Ruhe brühten und leben kann. Allerdings hat man die Möglichkeit durch einen kleinen Aussichtsposten die Tiere beim Verlassen des Wassers am Abend zu beobachten.



Es ist eben nur wichtig, dass man leise ist und die Tiere somit gar nicht mitbekommen, dass sie beobachtet werden und auch keinen Stress haben! :-)
Eine Frau erzählte uns, dass hier vor 10 Jahren wohl noch Tausende Pinguine beheimatet waren, die Zahl mit den Jahren aber drastisch zurück ging, was wirklich sehr schade ist... immerhin sahen wir einen der Pinguine an Land schwimmen und in dem Gestrüpp an der Küste verschwinden. Wir sahen sogar noch 2 weitere Pinguine, die neben dem Fußweg in den Büschen umherwatschelten und wirklich überhaupt nichts von uns mitbekamen. Ich finde es echt toll wie nah man hier den Tieren kommen kann, obwohl sie doch in der freien Natur leben! :-)



Nun haben wir hier auch wirklich schon alles an Tieren gesehen, was wir uns gewünscht hatten: Wale, Delfine, Albatrosse, Wallabies, Seehunde, Pinguine! Es ist echt wahnsinnig schön all diese Tiere in ihrem natürlichen Umfeld gesehen zu haben und ich bin sooo froh über die Erfahrung! :-)
Glücklich über den Erfolg endlich Pinguine gesichtet zu haben, was hier auch viel mit Glück zu tun hat, fuhren wir dann zu unserem nächsten freien Campingplatz in 'Warrington' (kurz vor Dunedin). Leider regnete es am Abend mal wieder (ich frage mich, wo der Sommer bleibt!? :-D) und wir hatten, durch den Wwoofing-Aufenthalt kaum noch was zu Essen, weshalb wir uns nur schnell eine Notfall-3min-Nudelsuppe machten.
Der nächste Morgen begann mit Sonnenschein und wir machten uns unmittelbar nach dem Aufstehen auf den 25 minütigen Weg zur Innenstadt von Dunedin. Diese Stadt (die größte im Gebiet 'Otago') wurde übrigens 1848 von schottischen Einwohnern gegründet und erhielt daher den alten gälischen Namen für 'Edinburgh': Dunedin. Nach einem erfolgreichen Besuch beim i-site (Informationen über günstigen Parkplatz, Street-Art Fußweg, interessante Gebäude) erledigten wir den, nun wieder nötigen, Einkauf der Lebensmittel. Dann begannen wir die Stadt zu Fuß zu erkunden und schauten uns zuerst den Bahnhof an. Dieser wird heute nur noch 1-2 täglich von der 'Taieri Gorge Railway (Eisenbahnfahrt für Touristen von Dunedin nach Queenstown) angefahren. Das Gebäude an sich, welches 1907 im Renaissancestil erbaut wurde, ist aber schon einen Besuch wert. 




Auch der riesige Mosaik-Fußboden aus 725 760 Steinchen ist wirklich beeindruckend!


Dann besuchten wir die 'Chinese Gardens' (9$ Eintritt), welche uns einen Einblick in die chinesische Mentalität ermöglichten.


Mit Hilfe von Audio-Geräten konnten wir uns an verschiedenen Stationen etwas über die unterschiedlichen Elemente des Gartens anhören, der ganz anders aussah als wir uns einen Garten vorstellen würden: kaum bunte Blumen und Bäume, eher spezielle Architektur, Wasser und Felsen. Diese Elemente des Gartens stellen eine Verbindung zu Yin und Yang dar, welche für Gegensätze stehen, die sich gegenseitig ins Gleichgewicht und somit zur Harmonie bringen. Ich fand dies sehr interessant, da ich zuvor kaum Wissen über die chinesische Lebens-Einstellung besaß und es zudem mal ganz erfrischend fand eine 'andere Art Garten' kennen zu lernen! :-)





Als nächstes gingen Lea und ich die Straßen der Innenstadt ab, auf der Suche nach schönen Geschäften, interessanten alten Gebäuden und zudem hielten wir nach besonderer 'Street Art' Ausschau, für welche wir am i-site sogar eine kleine Karte bekommen hatten. Wir waren beeindruckt wo sich diese Art von Kunst überall finden lässt und hätten, ohne die Karte, wahrscheinlich auch so manches Kunstwerk in einer kleinen Seitengasse übersehen!







Die gesamte Innenstadt fand ich sehr übersichtlich aufgebaut und wir konnten entlang einer Haupt-Einkausstraße eigentlich so ziemlich alles abarbeiten.




Auch an einer Auswahl an Geschäften fehlt es Dunedin nicht, denn es wird wirklich so ziemlich alles in der Innenstadt angeboten! Es gibt sogar ein riesiges Einkaufs-Center, wo wir beide uns fast verliefen! :-D
Nach diesem schönen Tag in der Stadt, den wir wirklich genossen hatten, steuerten wir noch die 'Baldwin Street' an. Dabei handelt es sich tatsächlich um die 'World's Steepest Street', also die steilste Straße der Welt!


Diese ist zwar nur 350m lang, hat aber 35 Grad Gefälle und steht somit im Guiness Buch der Rekorde.




Wir bestiegen die Straße zu Fuß, was echt anstrengend war, und bestaunten von oben die Aussicht!



Für einen Besuch war dies ganz interessant, aber wohnen würde ich dort nicht gerne, schon alleine wegen den vielen Autos, welche im 5 Minuten-Takt die Straße hoch und runter heizen... Aber immerhin können wir jetzt behaupten, dass wir dort waren, und zudem eine Sache mehr abhaken, die wir in Neuseeland sehen wollten! :-)
Auf dem Rückweg hielten wir noch kurz auf dem 'Signal Hill Lookout', von wo aus man einen schönen Blick auf die Stadt und einen Teil der 'Otago Peninsula' hat, welche wir am nächsten Tag erkunden gehen wollten.




Dann fuhren wir um 19h wieder zurück zu dem freien Campingplatz in Warrington und machten uns Toast zum Abendessen.
Den Freitag begannen wir mit einem Besuch des Stadtteils 'Port Chalmers', wo der Hafen der Stadt zu finden ist.



Da man an diesen von der Straße leider wegen Absperrungen wieder kaum heran kommt, schauten wir uns das Ganze einfach von oben an. Also fuhren wir zum 'Lady Thorn Lookout', der in einem kleinen Garten liegt und von wo aus man eine gute Sicht auf den Hafen hat. :-)



Da man von solchen Aussichtspunkten nie genug haben kann, fuhren wir anschließend noch an einen Lookout im Inneren der Stadt, von wo aus man die Stadt und die Halbinsel betrachten konnte.


Dann befuhren wir die 'Otago Peninsula', welche ungefähr 60km lang ist. Dort werden viele unterschiedliche Aktivitäten angeboten: von der vielfältigen Tierwelt (man kann Albatrosse, Pinguine, Robben beobachten) bis zu geschichtlichen Aspekten (verschiedene Gärten, Gebäude). Wir entschieden uns für den Besuch des 'Lanarch Castle', welches als das einzige Schloss Neuseelands betitelt wird. Man kann dieses zwar auch von innen besichtigen, wir entschieden uns aber für die günstigere Variante: den Schlossgarten erkunden gehen und das Schloss nur von außen begutachten. Das restaurierte Gebäude (von 1886) sieht aber bereits von außerhalb wirklich beeindruckend aus.



Auch der Garten ist sehr aufwändig gestaltet und wir konnten uns gut eine Zeit lang darin aufhalten! :-)







Außerdem hat man zeitweise einen tollen Blick auf das Meer:



Nach dem Besuch der Halbinsel suchten wir den 'St. Clair Beach' auf, welcher bei gutem Wetter richtig schön sein soll. Leider wollte sich die Sonne an diesem Mittag aber nicht so recht zeigen, weshalb es uns für einen längeren Aufenthalt leider zu kalt und windig war.


Dennoch sahen wir zahlreiche Surfer, welche sich dort in die Wellen stürzten und denen wir eine Weile dabei zusahen.
Um 14.30h ließen wir Dunedin dann schließlich hinter uns und machten uns auf die weitere Reise. Da wir den Süd-Westen (The Catlins) von unserer Wwoofing-Station bereits abgearbeitet hatten, fuhren wir sofort in Richtung 'Invercargill' weiter, der größten Stadt ganz im Süden der Südinsel. Allerdings fuhren wir erst in die Nähe der Stadt und stellten uns, nach der 3 stündigen Fahrt, auf einen freien Campingplatz in dem kleinen Örtchen 'Thornbury', das noch etwas nördlicher liegt. Dort kamen wir bereits um 17.30h an und konnten somit den Abend ganz gemütlich ausklingen lassen. :-)
Cheers! 

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