Samstag, 30. Januar 2016

Blenheim und unser letzter Job!

Im Laufe des Tages trafen wir am Sonntag hier im Camp überraschender Weise auf Julia und Marie, die wir beide vom 'Crash Palace' in Rotorua kennen. Es war wirklich schön sich mal wieder etwas austauschen zu können! :-)


Der Montag begann dann endlich mal wieder mit strahlendem Sonnenschein und ich eröffnete meinen Tag mit einem Frühstück und Kaffee in der Hängematte, also eher entspannt! :-)



Es waren noch einige Andere im Camp, die anscheinend im Moment auch keine Arbeit hatten, was uns zunächst eher weniger ermutigte in unserer Job-Suche...
Am Mittag fuhren wir einige Werkstätten in Blenheim ab und fanden endlich einen geeigneten secondhand Reifen für Henry. Dieser war nötig, da das rechte Vorderrad kaum noch Profil hatte und ein komplett neuer Reifen, war uns zu teuer.

Henry bekommt einen neuen Schuh :-D

Da die Sonne am Nachmittag richtig schön schien, legten wir uns an den Pool und konnten uns endlich mal wieder etwas sonnen! :-)
Außerdem riefen wir noch einige Arbeitgeber an, die aber zur Zeit alle keine Arbeiter mehr brauchen. Und auch auf unsere Nachrichten bekamen wir an diesem Tag nur Absagen... :-(
Auch am nächsten Tag war wieder super schönes Wetter, weshalb wir uns auf den Weg zu einem Strand machen wollten, um endlich mal ins Meer schwimmen zu gehen (was wir bisher tatsächlich noch nicht hinbekommen haben)! Der Hostel-Besitzer sagte uns den Weg und so machten wir uns mit Henry im Sonnenschein auf den Weg. Wir fuhren 45min nach Süden bis der Highway an der Küste entlang verläuft, allerdings zogen immer mehr Wolken auf und somit war kaum noch Sonne da... Also fuhren wir immer weiter und irgendwann waren wir nicht mehr weit von Kaikoura entfernt, einer der Orte, der uns auf der Südinsel wirklich richtig gut gefallen hat! Also machten wir spontan einen kleinen Abstecher nach Kaikoura und zur 'Whale Watch'-Station! :-D


Anschließend fuhren wir die 130km wieder nach Blenheim zurück, wo seltsamer Weise immer noch strahlender Sonnenschein war! :-D
Der Ausflug war also doch etwas anders verlaufen als geplant, aber wir hatten trotzdem unseren Spaß und konnten die schöne Strecke direkt neben der Küste erneut genießen! :-)
Zurück im Camp gab es dann gute Neuigkeiten: einer der deutschen Jungs hatte an diesem Tag, netter Weise, bei seiner Contracterin nach Jobs für uns gefragt und ein gutes Wort eingelegt, weshalb wir am nächsten Tag mal mit zu der Arbeit auf dem Vineyard kommen sollten und somit vermutlich einen Job hatten!!! Ich hatte damit eigentlich schon gar nicht mehr gerechnet und wir waren wirklich froh über diese Möglichkeit und gespannt, was uns erwarten würde.
Da es am Abend immer noch soooo warm war, verzichteten wir auf Kochen und begnügten uns mit Toast! :-)
Das mit 'früher schlafen gehen' am Abend klappte dann eher nicht so gut, weshalb ich mich am Mittwoch Morgen umso mehr freute als um 4.45h der Wecker klingelte... :-D
Da es leicht regnete stand dann erst mal die Frage im Raum, ob wir überhaupt arbeiten könnten, da dies bei Regen sehr unangenehm und meist nicht gut möglich ist. Da sich Lilly, die Contractorin, aber nicht meldete machten wir uns um 5.45h auf den Weg zum Vineyard. Dort wurden wir von unserem Supervisor James in zwei Gruppen eingeteilt (wir waren so ca. 15 Arbeiter, was wohl sehr wenig war!?) und machten dann 'leaf plucking', was wir beide ja auch schon in Wanaka gemacht hatten. Allerdings machte der Nieselregen die Arbeit nicht wirklich angenehmer und bereits nach einigen Minuten waren meine Schuhe samt Socken und meine Leggins komplett durchnässt... Zudem waren wir beide die Langsamsten, was nicht soo ein schönes Gefühl war, aber wir mussten uns eben erst mal wieder an diese Arbeit gewöhnen. Insgesamt machten wir zwei 20-minütige Pausen und waren um 15h mit der Arbeit für den Tag eigentlich fertig. Da für den nächsten Tag jedoch Regen gemeldet war, bot uns James an noch 1-2 Stunden länger zu bleiben. Dieses Angebot nahmen wir, gemeinsam mit 8 anderen, sehr gern an, denn wir können das Geld gut gebrauchen, waren sowieso schon komplett nass und hätten zurück im Camp auch nicht unbedingt was Sinnvolles zu tun gehabt. Also begannen wir damit weiter 'leaf plucking' zu machen. Doch dann rief Lilly, die nach Aussagen der anderen allgemein eher unorganisiert und chaotisch (daher auch nicht sehr beliebt bei den Arbeitern) ist, an und meinte wir sollten auf einen anderen Vineyard 'wire lifting' machen gehen. Also fuhren wir zuerst mal 20min auf einen anderen Vineyard und dann dauerte es auch noch eine Weile bis wir die richtigen Reihen gefunden hatten. Dort machten wir dann Lifting, was wir beide bisher noch nie gemacht hatten. Um diese Arbeit zu erklären, müsst ihr wissen, dass die Weinpflanzen bzw. deren Äste und Zweige in Drähte gespannt sind, welche vom Anfang bis zum Ende der jeweiligen Reihe reichen. Diese halten die Zweige, welche teilweise ziemlich schwer sind, aufrecht und verhindert ein Abknicken oder dass diese auf dem Boden hängen. Da die Pflanzen mit der Zeit jedoch wachsen ist es an einem gewissen Zeitpunkt notwendig, diese Drähte, die ca. alle 8 Pflanzen an einem Holzpfosten befestigt sind, eine Stufe höher zu drücken, damit die langen Äste wieder oben gehalten werden. Dies ist 'wire lifting'! (Ich hoffe, man kann meiner Erklärung einigermaßen folgen :-D) Die Arbeit ist für Mädels, insbesondere kleine Mädels, nicht wirklich einfach zu bewältigen, da es teilweise eine Menge Kraft erfordert den einzelnen Draht auszuhängen, zu sich zu siehen um ihn von den Pflanzen zu lösen und dann einen Nagel höher wieder einzuhängen. Daher waren wir auch hier, zusammen mit den anderen Mädels, deutlich langsamer als die Jungs... :-D Es hieß zwischendurch öfters mal 'just one more row', aber wirklich fertig mit der Arbeit waren wir dann tatsächlich erst um 7.30h!!! (Ja, das war ein langer Arbeitstag... :-D) Insgesamt hatten wir also 13h gearbeitet (Pausen und Fahrtzeit einbezogen) und bekamen von Lilly den Lohn von zwei zusätzlichen Stunden versprochen, da wir so lange gearbeitet hatten. Um 8h kamen wir dann komplett durchnässt, platt, müde und hungrig wieder  zurück im Camp an. Nach einer warmen Dusche und einem schnellen Nudel-Auflauf waren wir dann froh als wir um 10h endlich im Bett lagen und schlafen gehen konnten. Diesen Arbeitstag werden wir wohl so schnell nicht mehr vergessen! :-D
Am nächsten Morgen war weit und breit kein Regen zu sehen, weshalb wir uns erneut auf den Weg zu dem Vineyard machten. James war mit ein paar anderen das 'wire lifting' fertig machen gefahren und so überwachte uns an dem Tag Hugo (ebenfalls Engländer). Er machte uns unmittelbar klar, dass wir am Tag zuvor zu langsam gewesen seien und deshalb heute viel schneller arbeiten müssten. Zudem erklärte er uns, dass diejenigen, welche zu langsam sind, vermutlich raus geschmissen werden, was Lea und mich sofort beunruhigte, da wir ja nicht so schnell mit der Arbeit waren... Wir wurden in drei Gruppen von je vier Leuten eingeteilt und gaben ordentlich Gas! Hugo gab ab und zu Anweisungen, ob man mehr oder weniger Blätter abzupfen sollte und half uns auch. :-)
Um kurz vor 10h fing es dann aber doch plötzlich ziemlich an zu regnen, weswegen wir lediglich noch die Reihen fertig machten und dann, wieder komplett nass, zurück zum Camp fuhren. Zu diesem Zeitpunkt war, außer den Fabrik-Arbeitern, wieder im Camp, da niemand bei dem Wetter arbeiten konnte. Also wurden die nassen Sachen im Auto aufgehängt (trocknet natürlich alles super schnell, wenn keine Sonne da ist :-D), eingekauft, gegessen und ausgeruht! :-)
Der Freitag begann dann wieder komplett unorganisiert: wir sollten uns alle um 6h mit Lilly vor dem Camp treffen, allerdings kam lediglich um 7h ein kurzer Anruf von ihr, wir sollten doch direkt zum Vineyard kommen. Also gingen die ersten direkt wieder zurück ins Bett... :-D Wir fuhren dann zur Arbeit, wo Lilly uns erwartete und sich erst mal dafür entschuldigte, dass das mit der Bezahlung nicht so gut funktioniert. Schließlich hängt sie bereits die letzten Wochen mit der Bezahlung der Arbeiter hinterher und schiebt dies immer wieder auf, was natürlich Unmut verursacht... zumal auch das Gespräch rum geht, dass sie komplett pleite wäre. Sie versprach den Anderen, dass sie ihr Geld an diesem Tag noch bekommen würden und dann fingen wir an zu arbeiten. Wir hatten nun eine neue Supervisorin (eine Maori), die uns antrieb und meinte wir müssten mehr als doppel so schnell sein wie am Tag zuvor, um auf den Mindestlohn zu kommen (was unmöglich war!). Also arbeiteten wir so schnell wir konnten und waren um 15h fertig mit dem Block. Lilly war bis dahin leider noch nicht, wie versprochen, mit dem Geld aufgetaucht. Zurück im Camp konnten wir endlich die nassen Schuhe, es hatte zwischenzeitlich mal wieder kurz genieselt, ausziehen. Am Abend bekamen wir beide Besuch von Lisa und Caro, worüber wir uns rieeeeesig freuten! Die beiden hatten wir im Hostel in Napier kennen gelernt und sie dort richtig lieb gewonnen, daher wollten wir uns unbedingt nochmal mit ihnen treffen. :-)


Wir konnten uns über die vergangenen zwei Monate austauschen, über die Arbeit usw. und waren froh über das Wiedersehen! :-)
Außerdem kam am Abend Lilly ins Camp und gab den anderen eine Anzahlung für die letzte Woche, jedoch immer noch nicht den gesamten Lohn, weshalb am nächsten Tag auch niemand arbeiten gehen wollte... Da wir ja nicht nur zu zweit arbeiten gehen, hatten wir also am nächsten Tag frei und konnten somit gestern etwas länger wach bleiben. :-)
Heute konnten wir also ausschlafen und hatten eigentlich den ganzen Tag nichts zu tun, da Blenheim nicht so viel zu bieten hat. Also staubsaugten wir Henry (nach 5 Monaten hatte er sich das dann doch mal verdient! :-D) und verbrachten den restlichen Tag in den Gemeinschaftsräumen. Da die anderen immer noch nicht ihren gesamten Lohn bekommen hatten und die Mehrzahl auch nicht mehr für Lilly arbeiten wollte, entschieden auch wir uns heute Abend dafür, das Hostel morgen zu verlassen. Diese Entscheidung fiel uns nicht sehr leicht, da wir somit mit dem Arbeiten in Neuseeland endgültig abgeschlossen haben und ja eigentlich noch eine Woche hier arbeiten wollten. :-\ Aber es macht für uns einfach keinen Sinn hier weiter zu arbeiten, wenn wir uns nicht sicher sein können, ob wir überhaupt bezahlt werden, und bei anderen Contractern sind momentan leider keine Jobs mehr verfügbar... Also nutzen wir die restliche Zeit in Neuseeland lieber zum Reisen, haben nun sogar noch eine Woche mehr, und genießen den Rest unseres Aufenthalts. Somit brauchen wir uns nun auch endlich keine Gedanken mehr um die Job-Suche zu machen, was ein richtig tolles Gefühl ist! :-)
Morgen geht es also mal wieder weiter und zwar steht nun der nördlichste Teil der Insel an: Cape Farewell, Golden Bay, Abel Tasman, Marlborough Sound. Ich freue mich schon sehr darauf und hoffe auf besseres Wetter, da es hier im Moment ziemlich kalt und bewölkt ist.
Endlich nur noch Reisen, es ist sooo ein schönes Gefühl!!! :-)
Cheers

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